Studie „Sparerkompass 2016“: Deutschland spart weniger

 

- Sparhäufigkeit und -beträge gehen gegenüber Vorjahr deutlich zurück

- Über die Hälfte der Deutschen passt ihr Anlageverhalten dem Niedrigzinsumfeld an

- Tagesgeld überholt das Sparbuch als am häufigsten genutzte Anlageform
 

Berlin, 13. Juni 2016. Die Sparmotivation der Deutschen nimmt ab: Während im Vorjahr noch rund zwei Drittel der Bundesbevölkerung (65 Prozent) regelmäßig sparten, ist es 2016 nur noch jeder Zweite (51 Prozent). Dafür stieg der Anteil der „Gelegenheitssparer“ von 25 Prozent in 2015 auf aktuell 35 Prozent. Überhaupt keine Rücklagen bilden derzeit 14 Prozent der Deutschen, im Vorjahr waren es nur 9 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie „Sparerkompass 2016“ der Bank of Scotland. Für die sechste Auflage der repräsentativen Studie hat das Marktforschungsinstitut GfK fast 1.800 Bundesbürger zu ihrem Spar- und Anlageverhalten befragt.


Sparvorsätze für 2016 werden nicht eingehalten

Obwohl 2015 noch zwei Drittel der deutschen Sparer davon überzeugt waren, in den darauffolgenden 12 Monaten genauso viel zu sparen wie zuvor, legen 2016 viele nicht nur seltener, sondern insgesamt auch weniger Geld zurück. So ist der Anteil derjenigen, die monatlich weniger als 100 Euro sparen, gegenüber dem Vorjahr von 32 auf 41 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Sparer, die zwischen 100 und 200 Euro zurücklegen, mit 12 Prozent mehr als halbiert (2015: 25 Prozent). Nur die Gruppe derjenigen, die monatlich mehr als 200 Euro zurücklegen, ist vergleichsweise konstant geblieben. Für 2016 äußern die Befragten allerdings weniger optimistische Absichtsbekundungen als im Vorjahr: In der aktuellen Umfrage gibt nur noch jeder Fünfte (22 Prozent) an, im kommenden Jahr wieder mehr sparen zu wollen.


Das Sparverhalten wird dem Niedrigzinsumfeld angepasst

Insbesondere die anhaltende Niedrigzinsphase hat Einfluss darauf, wie die Deutschen ihr Geld anlegen – das bestätigt mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent). Bei Personen, die sich beim Thema Finanzen gut informiert fühlen, sind es sogar drei von vier Personen (78 Prozent), die ihr Sparverhalten an die aktuelle Geldpolitik der EZB anpassen. Zum Vergleich: Bei den schlecht bis gar nicht informierten sind es nur halb so viele Befragte (39 Prozent).

Personen, die sich durch das Zinsniveau beeinflussen lassen, wechseln zu einer anderen Geldanlage, die höhere Zinsen verspricht (43 Prozent) oder geben ihr Geld lieber aus, als es zu sparen (38 Prozent). Jeder Vierte (25 Prozent) bevorzugt ein Investment in eine Immobilie – dazu zählt Erwerb und Modernisierung. Die Ertragssituation klassischer Anlagen scheint die Risikofreude der Deutschen jedoch bislang nicht anzukurbeln: Lediglich 2 Prozent derjenigen, die ihr Geld im Niedrigzinsumfeld anders anlegen als zuvor, sind auf Wertpapiere umgestiegen.


Fondsanteile, Festgeld und Tagesgeld bleiben die beliebtesten Anlageklassen

Auf die Frage, welche Geldanlage das beste Risiko-Rendite-Verhältnis bietet, liegen wie im Vorjahr Fondsanteile auf dem ersten Platz, allerdings mit nur noch 16 Prozent Zustimmung (Vorjahr: 26 Prozent). Den zweiten Platz belegt Tagesgeld, das mit 14 Prozent auf ähnlichem Niveau wie 2015 (16 Prozent) liegt. Festgeld befindet sich in diesem Jahr mit 13 Prozent auf Rang drei, allerdings musste auch diese Anlageklasse im Vergleich zum Vorjahr 9 Prozentpunkte einbüßen. Das Sparbuch erachten lediglich 6 Prozent der Befragten als attraktiv: Müssten sie sich direkt zwischen Tagesgeld und Sparbuch entscheiden, würden 70 Prozent erstere Option bevorzugen.

Auffällig ist zudem, dass es den Befragten in diesem Jahr sichtlich schwerer fiel, das Risiko-Rendite-Verhältnis von verschiedenen Anlageklassen einzuschätzen. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) konnte dazu keine Angabe machen, im Vorjahr waren es lediglich 11 Prozent.
Die ausführlichen Studienergebnisse, eine Broschüre sowie eine anschauliche Infografik sind hier zum Download erhältlich.


Zur Umfrage

Das Meinungsforschungsinstitut GfK hat die bevölkerungsrepräsentative Umfrage im Auftrag der Bank of Scotland im Zeitraum 20. Oktober bis 6. November 2015 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.794 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.


Ein starker Partner – Lloyds Banking Group

Die Bank of Scotland, gegründet im Jahr 1695, blickt auf über 300 Jahre Erfahrung zurück und ist die älteste Bank Schottlands. Sie zählt damit zu den traditionsreichsten Banken in Europa und ist Teil der Lloyds Banking Group, einer der größten Bankengruppen der Welt. Rund 90.000 Mitarbeiter betreuen über 30 Millionen Kunden in zehn Ländern. Die Bank of Scotland tritt in Deutschland als reine Onlinebank auf und hat ihren Sitz in Berlin, wo sich rund 300 Mitarbeiter um die Belange der Kunden kümmern.

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