Sparkonten für Tagesgeld und Festgeld sind zwei gängige Möglichkeiten der Geldanlage, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Daher stellt sich für Anleger die Frage, was besser ist – Tagesgeld oder Festgeld? Es ist wichtig, die Unterschiede und Vor- und Nachteile dieser beiden attraktiven Formen der Geldanlage zu verstehen, um eine finanzielle Entscheidung treffen zu können.

Tagesgeld: Flexibilität vs. Niedrigere Zinsen

Das Tagesgeld zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus. Anleger können täglich bzw. jederzeit auf ihr gesamtes Guthaben zugreifen. Das ist für viele Anleger mit kurzfristigen Sparzielen, wie z.B. ein geplanter Urlaub besonders attraktiv. Auch unerwartete Ausgaben, z.B. für eine Autoreparatur oder andere kurzfristige Bedürfnisse können so jederzeit abgedeckt werden. Deshalb sollten Rücklagen von 3-6 Nettomonatsgehältern auch nicht auf dem Girokonto gehalten werden, da hier meist keine oder deutlich niedrigere Zinsen als auf Tagesgeldkonten gezahlt werden.

Die hohe Flexibilität für das Tagesgeld hat meist ihren Preis, weil Sparzinsen bei kurzfristiger Anlage in der Regel niedriger sind als beim längerfristigen Festgeld.


Vorteile Tagesgeld:

  • Hohe Liquidität und schneller Zugriff auf das Kapital.
  • Geringes Risiko aufgrund flexibler Anlagebedingungen.
  • Meist höhere Zinsen als auf dem Girokonto

 

Nachteile Tagesgeld:

  • Niedrigere Zinsen im Vergleich zu mittel- und langfristigen Anlageoptionen.

 

Festgeld: Stabilität vs. Langfristige Bindung

Festgeld bietet Stabilität und höhere Zinsen. Bei dieser Geldanlage muss sich der Anleger, anders als beim Tagesgeld, bereits vor Einzahlung überlegen, wie lang er auf sein Kapital verzichten kann. Das Festgelds bietet meist Laufzeiten von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahre. Durch die Planbarkeit der Einlage für die Bank, profitieren Kunden von attraktiveren Zinsen. Festgeld eignet sich besonders gut für langfristige Sparziele, wie z.B. die persönliche Vorsorge oder im Sparmix mit anderen Anlageformen.

Um den Nachteil der langfristigen Anlage auszugleichen, empfehlen viele Verbraucherorganisationen, wie die Stiftung Warentest das sogenannte Treppensparen. Dabei investierst der clevere Anleger nicht sein gesamtes Vermögen auf einmal, sondern verteilt es auf  verschiedene Anlage-Zeiträume. Fällige Festgelder sollten dann am besten erneut in neue Laufzeiten investiert werden Der Vorteil liegt auf der Hand: bei mehreren Festgeldern mit unterschiedlichen Laufzeiten, erhält der Anleger jeweils auf den ‚Stufen‘ sein Kapital plus Zinsen. Das erhöht die persönliche Sicherheit, da bereits nach Ablauf der ersten Laufzeit, die Mittel wieder zur Verfügung stehen. Daher kommt der Name Treppensparen.


Vorteile Festgeld:

  • Höhere Zinsen für eine festgelegte Laufzeit.
  • Vorhersehbarer Zinsertrag dank garantiertem Zins.

 

Nachteile Festgeld:

  • Mangelnde Flexibilität aufgrund der festen Laufzeit.
  • Nur eingeschränkter Zugriff auf das Kapital nach Ablauf der Laufzeit (Treppenstrategie)


Fazit: Festgeld als Teil der persönlichen Sparstrategie

Die Entscheidung zwischen Tages- und Festgeld hängt oft von den persönlichen Sparzielen und Bedürfnissen ab. Das Tagesgeld bietet kurzfristige Liquidität, während das Festgeld mit garantiertem Zinsertrag und höheren Zinsen lockt.

In einer optimalen Anlagestrategie ist eine Entscheidung für das Tagesgeld oder Festgeld jedoch nicht unbedingt erforderlich. Beide Formen der Geldanlage sind sinnvolle Schritte, um dem persönlichen Sparziel näher zu kommen. Die jeweiligen Vorzüge des Tagesgeldes und Festgeldes ergänzen sich sehr gut, um Ihren Vermögensaufbau nach Ihren Wünschen zu gestalten.

Tagesgeld präsentiert sich als attraktive Option für jene, die kurzfristige Flexibilität schätzen, da es Ihnen ermöglicht, Ihr Geld täglich verfügbar zu haben. Auf der anderen Seite bietet Festgeld mit seinen festen Zinsen über einen vorher definierten Zeitraum eine verlässliche Grundlage für langfristige finanzielle Stabilität.