Nicht nur Sie selbst können in eine Betrugsfalle tappen, sondern auch Ihre Familie. Wie Sie Ihre Angehörigen aufklären und schützen können, erfahren Sie hier.
Betrug mit vorgetäuschter Liebe
In Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken sind Betrüger immer wieder auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Das Ziel ist es, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die virtuellen Partner geben z. B. vor, bei einer Geschäftsreise in Geldnot geraten zu sein. Sie könnten aber auch Geld für eine wichtige Operation ihres Kindes oder eines Angehörigen benötigen. Auch gestohlene Koffer und Pässe, unbezahlter Lohn oder eine unbezahlte Hotelrechnung sind typische Gründe. Auf diese Weise bringen Sie das ahnungslose Opfer dazu, Geld zu überweisen. Viele Opfer begehen letztendlich auch diesen Schritt, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrem(r) Internetpartner(in) emotional abhängig.
Betrug mit falschem Geldversprechen
Empfänger von betrügerischen E-Mails (vormals Briefe oder Faxe), könnten möglicherweise eine Menge Geld versprochen werden. Die Beträge stammen angeblich aus einer Erbschaft oder dem Familieneigentum. Um an das gewünschte Geld zu kommen, werden allerdings zunächst viele tausend Euro für Gebühren, Notarkosten oder Steuern fällig. Wenn das Opfer zahlt, brechen die Betrüger den Kontakt ab – das gezahlte Geld ist unwiederbringlich verloren. Momentan nutzen die Betrüger wieder Briefpost, um Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Damit wollen sie ihrem kriminellen Handeln einen offiziellen Anstrich verpassen.
Der Enkeltrick – So schützen Sie Ihre Familienmitglieder
Als Enkeltrick wird ein betrügerisches Vorgehen bezeichnet, bei dem sich Trickbetrüger über das Telefon melden. Die Opfer sind meist ältere und/oder hilflose Personen. Sie geben sich als deren nahe Verwandte aus, um unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an Bargeld oder Wertgegenstände zu gelangen. Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein: „Rate mal, wer am Telefon ist?“ Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor. Sie bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“. Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort. Dieses wird dann ein Freund oder Bekannter nennen, wenn er als Bote das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um dem vermeintlichen Enkel zu helfen. Um ältere Familienmitglieder zu schützen, sprechen Sie mit ihnen über die Methoden der Trickbetrüger.
Betrug mit gefälschten Schecks
Über Verkaufsanzeigen in Zeitungen oder im Internet nehmen die Betrüger Kontakt zu Privatpersonen auf, die beispielsweise ein gebrauchtes Auto verkaufen. Sie bieten dem Verkäufer einen Scheck an, der auf einen höheren als den tatsächlichen Kaufpreis ausgestellt ist. Es wird vereinbart, dass das Opfer den Differenzbetrag bei der Bank per Bargeldtransfer an die Betrüger überweist. Selbst Bankangestellte erkennen einen gefälschten Scheck selten. So stellt sich erst nach einigen Tagen heraus, dass der Scheck gefälscht war. Das bereits überwiesene Geld ist dann schon weg.
Betrug mit Traumjob
Auch in den Stellenanzeigen in Tageszeitungen oder Internetbörsen lauern die Betrüger auf. Hier bieten sie den vermeintlichen Traumjob an und hinterlassen eine Telefonnummer, welche zunächst gewählt werden soll. Nach dem Telefonat werden Bewerbung und Lebenslauf verlangt, welche gefaxt werden sollen. In relativ kurzer Zeit wird eine Zusage für den vermeintlichen Job ausgesprochen. Man müsse jedoch erst Geld an den neuen Arbeitgeber für Arbeitskleidung oder dergleichen überweisen. Nach der Überweisung des Geldes, wird in der Regel der Kontakt seitens der Betrüger direkt abgebrochen. Einen Job gibt es dann natürlich nicht mehr!
Worauf Sie achten sollten um sich vor Betrügern zu schützen
- Im Internet gilt generell Vorsicht!
- Verhalten Sie sich grundsätzlich vorsichtig gegenüber Menschen, die Sie nur aus dem Internet kennen bzw. gegenüber Menschen, die Sie nicht persönlich gesehen haben.
- Seien Sie nicht zu naiv oder leichtsinnig. Der Traummann bzw. die Traumfrau ist in den meisten Fällen nicht bereits nach wenigen Mausklicks gefunden.
- Lassen Sie sich die Identität von Personen, mit denen Sie im Internet verkehren in irgendeiner Form bestätigen. Lassen Sie sich den richtigen Namen geben und ggf. auch ein Foto schicken.
- Schicken Sie generell kein Geld an Personen, die Sie nur aus dem Internet kennen und schon gar nicht an Leute, die Sie erst vor kurzer Zeit im Internet kennengelernt haben. Gleiches gilt für Personen, die Ihnen E-Mails oder Briefe geschrieben haben, welche Sie aber zuvor nie gesehen haben.
- Bewahren Sie alle Nachrichten, E-Mails etc. auf und löschen Sie sie nicht. Diese könnten später als Beweis benötigt werden.